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Multiple Sklerose aus der Shisha-Bar?

Ergebnisse einer Fall-Kontroll-Studie zeigen, dass Shisha-Rauchen ähnliche Gesundheitsschäden hervorruft wie das Zigarettenrauchen. Das gilt vermutlich auch in Bezug auf das Risiko für MS. Lungenfachärzte warnen schon lange vor den Folgen des Shisha-Rauchens. Über den Rauch werden hohe Mengen einer großen Zahl von Giftstoffen aufgenommen; sie fördern die Entstehung von COPD (chronische Lungenerkrankung), Krebs sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Forscher aus dem Iran machen nun auf eine mögliche weitere Gefahr aufmerksam. Sie haben Hinweise, dass das Rauchen von Wasserpfeifen, ähnlich wie das Zigarettenrauchen das Risiko für Multiple Sklerose (MS) erhöhen kann. Im Iran könnte nach ihren Berechnungen sogar jeder fünfte MS-Fall auf Shisha-Rauchen zurückgehen. Ibrahim Abdollahpour und Kollegen haben den Zusammenhang analysiert. 547 neu dia-gnostizierten MS-Patienten wurden 1.057 Gleichaltrige ohne MS gegenübergestellt. Von den MS-Patienten hatten 30,4 % mindestens sechs Monate am Stück wenigsten einmal pro Woche Shisha geraucht, von den Kontrollen nur 23,9 %. Die Shisha-Raucher hatten damit ein um 70 % erhöhtes MS-Risiko.

Die Forscher hatten die Targeted Maximum Likeli-hood Estimation verwendet, mit der sich kausale Effekte abschätzen lassen. Sie vermuten, dass das Shisha-Rauchen - oder ein damit eng verbundener unbekannter Faktor - das MS-Risiko ansteigen lässt.

Quelle: doi: 10.1093/aje/kwab036

09. April 2021