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mRNA-Impfung gegen MS

Wenige Wochen nach der Einführung der ersten mRNA-basierten Corona-Impfstoffe wird von einer mRNA-Impfung gegen Multipler Sklerose (MS) berichtet.

Ein Prinzip, das zur Therapie von MS erforscht wird, beruht darauf, das körpereigene Immunsystem wieder an das auslösende Protein zu gewöhnen. Dabei wird durch eine ge-zielte Zufuhr des auslösenden Stoffes die immunologische Überempfindlichkeit abgebaut, das Immunsystem lernt, das Allergen wieder zu tolerieren. Das Allergen kann dabei komplett oder nur als kleiner Teil verabreicht werden, wie bei der mRNA-Impfung gegen SARS-CoV-2. Forschern ist es gelungen, an einem Mausmodell durch die kontrollierte Zu-fuhr des auslösenden Autoantigens (ein Myelinprotein) die autoimmune Gehirn- und Rückenmarksentzündung zu verhindern bzw. sogar rückgängig zu machen. Anstelle des fertigen Antigens wurde aber nur dessen genetischer Bauplan mittels Nukleosid-modifizierter Boten-RNA („m1-mRNA“) verabreicht. Im Körper wird daraus dann das Antigen gebildet, an das sich das Immunsystem (wieder) gewöhnen soll. In mehreren Mausmodellen konnte so die die Erkrankung erfolgreich unterdrückt und die Demyelisierung verhindert werden. Erkrankte Tiere erholten sich!

„Bis wir allerdings einen Impfstoff gegen MS in der Hand haben werden, ist es noch ein weiter Weg. Aber die Entwicklung dieses Grundprinzips belegt das hohe Innovationspotenzial der neurologischen Forschung und kann ein erster wichtiger Schritt für die Entwicklung einer zielgerichteten Therapie sein“, so Prof. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e. V.

01. Mai 2021